Annika Braren mit Flettner Rotor ausgerüstet

Nach dem Ersten Weltkrieg stellte Anton Flettner Überlegungen an, wie die personal- und zeitintensiven Arbeiten beim Segelschiffbetrieb zu reduzieren seien. Dabei sollten mit einem Hilfsruder ausgestattete Metallsegel die üblichen Segel aus Tuch ersetzen. Bevor ein bereits in Kiel geplanter Umbau eines Schiffes mit Metallsegeln zur Ausführung kam, hörte er von den Versuchen mit rotierenden Zylindern an der Aerodynamischen Versuchsanstalt in Göttingen. Mit Hilfe der Versuchsergebnisse entwickelte er den sogenannten Flettner-Rotor, der den Magnus-Effekt ausnutzte: Ein der Windströmung ausgesetzter, rotierender Zylinder erzeugte aus dem Sog und den Staudruckkräften eine Kraft quer zur Strömung.

Nach einer rund 100-jährigen Pause rückt der Wind als unerschöpfliche, aber auch etwas unkalkulierbare natürliche Energiequelle wieder in den Fokus der Reeder und Schiffsentwickler. Der windunterstützte Antrieb ist nach geltenden internationalen Vorschriften wie SOLAS zulässig. Die ausgereifteste Windantriebstechnik, die derzeit für die Berufsschifffahrt verfügbar ist, ist das Flettner- oder Rotorsegel: ein hoher, rotierender Zylinder der den sogenannten Magnus-Effekt bei Seitenwind nutzt um zusätzlichen Schub nach vorne zu erzeugen. Wohlgemerkt: Nicht für jeden Schiffstyp wie z.B. bei 3-400 m großen Containerschiffen ist der Rotor sinnvoll. Aber für Tanker, Fähren, Mehrzweckfrachtern und weiteren Schiffen, die eine mehr oder weniger große freie Decksfläche haben, ist das Rotorsegel gut geeignet. Mit dem fortschreitenden Klimawandel und der Umstellung der Energieversorgung auf regenerative Energieträger wird die Nutzung des Windes wichtiger denn je.

In der Schifffahrt ist die Reederei Rörd Braren mit Sitz in Kolmar a.d. Elbe, bekannt für ihre umweltfreundlichen Antriebstechniken. Bereits 2010 rüstete sie als eines der ersten Unternehmen der Branche Schiffe ihrer Flotte mit Abgasnachbehandlungssystemen aus… weiterlesen auf veus-shipping.com

Annika Braren
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